[Frage] Mein Pferd baut einen Karpfenrücken auf, woran liegt das?

Antwort:

Dies kann viele Ursachen haben. Meistens liegt es jedoch daran, dass der Schub aus der Hinterhand nicht durch den Rücken nach vorne übertragen wird, sondern in der Lendenwirbelsäule „stecken“ bleibt.

Das Pferd kompensiert die Bewegung der unteren Gelenke (Fessel-, Sprung- und Kniegelenk) über die Muskulatur sowie den hinteren Teil der Wirbelsäule nach vorwärts-aufwärts und bricht danach nach vorwärts-abwärts ein. Der Bereich der Lendenwirbelsäule ist daher nach oben gestaucht und erscheint rund. Die Muskulatur ist fest und sehr präsent. Im Verlauf zur Brustwirbelsäule wird die übermäßige Muskulatur weniger und die Wirbelsäule wird freier, daher fällt diese vor dem Widerristbereich nach unten – je nach Ausprägung kann sich auch ein Axthieb zeigen.

Bei Pferden mit Karpfenrücken stimmt größtenteils die Motorik sowie der Schwerpunkt nicht.

Früher wurden Pferde mit Karpfenrücken gerne im Springsport eingesetzt, sie sind immer sehr weit nach oben gesprungen, weil die Lendenwirbelsäule, durch die übermäßige Spannung, starr lag und die Pferde durch die Festigkeit stabiler waren. Als Dressurpferd waren sie daher nicht geeignet, weil die Bewegung im Körper stecken blieb.

Wenn dein Pferd also einen Karpfenrücken hat / aufbaut, dann sollte das Training überdacht werden. Die Beinmotorik könnte die Bewegung in den Rücken beeinflussen, sodass die Bewegung nicht übernommen werden kann. Alternativ können auch Verspannungen im Körper oder auch eine Trageerschöpfung ein Auslöser sein, dass dein Pferd sich nicht mehr frei bewegen möchte und so die Lendenwirbelsäulenmuskulatur dagegen spannt und die Wirbel nach oben drückt.

Ein Karpfenrücken darf aber nicht mit einer gestauchten Wirbelsäule verwechselt werden. Hier schauen die Dornfortsätze der LWS zwar auch etwas hoch, aber nicht rund nach oben. Ob nun aber Kaprfenrücken oder „nur“ gestauchte Lendenwirbel, beides ist ein Zeichen, dass das Pferd Probleme mit der Kraftübertragung hat.