Gerade im Sommer häufen sich die Fragen, warum hat mein Pferd eine Linie an der Schulter oder auch am hinteren Rumpf? Und warum haben andere Pferde das nicht? Oder auch: Warum hat das Pferd eines anderen Einstellers so komische Veränderungen, macht der Reiter etwas falsch?
In vielen Fällen sieht das Ganze am Pferd dann so aus:
Eine Linie zieht sich fast horizontal am oberen Teil des Schulterblattes entlang und die andere Linie abfallend vom hinteren Teil der Brustwirbelsäule in Richtung Knie.
Im Sommer ist dieses Bild absolut normal, denn Pferde haben etwas, was wir Menschen nicht haben: Hautmuskeln (musculus cutaneus).
Diese Hutmuskeln sind sehr dünn und dienen der Insektenabwehr. Eine leichte Berührung an diesen Muskeln reicht aus, damit das Pferd diesen Muskel ansteuert und die Insekten, durch die Muskelbewegung (schnelles Zittern) verschwinden.
Im abgebildeten Bereich befinden sich zwei Hautmuskeln: der m. cutaneus omobrachialis und der m. cutaneus trunci. Beide Hautmuskeln können sich, aufgrund ihrer stetigen Arbeit, abzeichnen,
Hier die Muskelränder, welche man auch im ersten Bild sieht, in Lila nachgezeichnet. Die Abgrenzungen der beiden Muskeln in unterschiedlichen Blautönen:
Es ist daher absolut normal, dass ein Pferd im Sommer diese Muskelränder aufzeigt, wenn es eine erhöhte Insektenbelastung gibt und auch wie empfindlich das Pferd ist. Nicht bei allen Pferden ist die Abgrenzung so gut zu sehen und auch die Fellfarbe spielt eine große Rolle dabei – auch der Gewichtszustand und die Art, wie Pferde die Insekten abwehren.
An den Stellen, wo es keinen Hautmuskel gibt, wird der Schweif, die Beine oder der Kopf eingesetzt, um die Plagegeister zu vertreiben. Daher sind Langhaare für die Pferde wichtig.